Nach Prangins kommen heute bestenfalls ein paar Kulturtouristen, um das Nationalmuseum zu besuchen. Einst aber gaben sich hier internationale Literaturberühmtheiten die Klinke in die Hand – um sich oder ihre Liebsten in Dr. Forels Privatklinik behandeln zu lassen. Ein Ausflug ins Waadtland und ins Leben dreier Frauen.
Vom «Psychopathen» zu «unserem Schweizer Schriftsteller»: Wie im und ums Irrenhaus herum aus dem hoffnungslosen Fall die Literaturikone Friedrich Glauser wurde.
Robert Walser verbrachte in der «Waldau» trotz «Krankheit» eine recht angenehme Zeit. Friedrich Glauser machte sich darin an der anderen bernischen Anstalt zu schaffen. Und Friedrich Dürrenmatt? Der war nicht da, wies aber Auswege aus Irrwegen.
Wie ein junger Autor beim Besuch des ehemaligen Lungensanatoriums, in dem sich Hans Castorp sieben Jahre lang vor der Welt gedrückt hatte, beinahe zur Thomas-Mann-Figur wurde.
Glauben Sie, dass die Qualität Ihrer Luft, Ihres Lichts und Ihrer Ernährung einmal besser war? Würden Sie zur Kur zeitweilig in eine unbeheizte Holzhütte ziehen und sich ausschliesslich mit Wasser und Gemüse verpflegen? Liessen Sie sich sogar freiwillig zu täglich mehrstündiger Gartenarbeit im Leinenleibchen verdonnern? Und würden Sie für diese Schikane auch noch horrende Summen zahlen?
«Deutschland hat Russland den Krieg erklärt. – Nachmittag Schwimmschule.» Das lakonische Notat vom 2. August 1914 steht nicht in einem Schulgemeindeprotokoll, sondern im Tagebuch eines der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts: Mit zwei Sätzen, scheint es, handelt Franz Kafka das Weltereignis ab und taucht ins Privatleben ein. Hat die Schweizer Literatur mehr zum Krieg zu […]