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Urs Mannhart, photographiert von Claudia Mäder.
Am Küchentisch der europäischen WG

Er wagt sich immer wieder aus der gemütlichen helvetischen Stube heraus – um etwa in Sibirien mit widerborstigen Katern zu hausen: Urs Mannhart ist mit Freud und Leid des Reporterlebens bestens vertraut. Und seit kurzem auch mit dem schmalen Grat zwischen literarischer Fiktion und urheberrechtlicher Realität.

Hommage oder Plagiat?

Im beschaulichen Leukerbad, wo wir Urs Mannhart ­Anfang Juli trafen, war die Welt noch in Ordnung und das Ambiente einzig vom gewaltigen Lärm gestört, den eine Baustelle verursachte. Als wir Urs mit Blick auf unseren Schwerpunkt zur literarischen Reportage zwischen Käseschnitten und Racletteomeletten nach seinen Recherche- und Handwerkstechniken befragten, kam er schon nach wenigen Sätzen […]

Excuse me!

Der Schriftsteller Urs Mannhart sieht sich mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert und muss sich für seinen Umgang mit Quellen entschuldigen. Übersehen wird dabei, dass das Verweben von Dokument und Dichtung zum literarischen Kunsthandwerk gehört. Darin liegt der eigentliche Skandal.

Irena Brežná(dritte v.l.), photographiert von Valery Shchekoldin.
Unter der kugel-unsicheren Weste

Eine gehörige Portion Wagemut, zwei gut funktionierende Augen, etwas sprachliches Handwerk – und fertig ist die Kriegsreportage? Mitnichten. Sie mag sich mit dem sezierenden Blick der Kriminalbeamtin schützen und sich ins Beobachten von Details flüchten: den Fragen um den Sinn ihres Tuns entkommt die Reporterin nimmer.

Grand Hotel

«Hier ist die Réception, guten Abend, Mr. Harrison, how can I help you?» Die Stimme antwortet mir in breitgekautem Amerikanerenglisch. Ich habe den Namen vom Display des Telefons abgelesen: Es ist eine Regel des Hauses, dass man den Gast immer beim Namen nennen muss. Damit er versteht, dass wir wissen, wer er ist. Der Gast […]

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