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Curatio bernensis

Robert Walser verbrachte in der «Waldau» trotz «Krankheit» eine recht angenehme Zeit. Friedrich Glauser machte sich darin an der anderen bernischen Anstalt zu schaffen. Und Friedrich Dürrenmatt? Der war nicht da, wies aber Auswege aus Irrwegen.

Das Eingangstor zum Sanatorium. Bild: Fondazione Monte Verità.
Das «Salatorium» von Ascona

Glauben Sie, dass die Qualität Ihrer Luft, Ihres Lichts und Ihrer Ernährung einmal besser war? Würden Sie zur Kur zeitweilig in eine unbeheizte Holzhütte ziehen und sich ausschliesslich mit Wasser und Gemüse verpflegen? Liessen Sie sich sogar freiwillig zu täglich mehrstündiger Gartenarbeit im Leinenleibchen verdonnern? Und würden Sie für diese Schikane auch noch horrende Summen zahlen?

Die Schweiz im Krieg

«Deutschland hat Russland den Krieg erklärt. – Nachmittag Schwimmschule.» Das lakonische Notat vom 2. August 1914 steht nicht in einem Schulgemeindeprotokoll, sondern im Tagebuch eines der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts: Mit zwei Sätzen, scheint es, handelt Franz Kafka das Weltereignis ab und taucht ins Privatleben ein. Hat die Schweizer Literatur mehr zum Krieg zu […]

Diebold Schilling: Schlacht von Sempach, in: Amtliche Berner Chronik, Band 1, S. 236 / Burgerbibliothek Bern – Signatur: Mss.h.h.I.1, S. 236.
Ein einig Volk von Kriegern?

Als Wink Gottes deutete Bullinger die eidgenössischen Schlachtsiege, und Lavater besang die heldenhaften Schweizer Kämpfer in pathetischen Liedern: Seit dem Mit-telalter prägt das Reden, Schreiben und Singen vom Krieg das helvetische Selbstbild – Anklänge daran sind bis heute zu vernehmen.

Beobachtungsposten im Wald mit Feldtelefon, photographiert von Edouard Senne / Schweizerisches Bundesarchiv, CH-BAR#E27#1000/721#14093#935* / CC-BY-SA 3.0/CH
Kriegsbegeisterung und Grenzkoller

Zwischen 1914 und 1976 haben sich hiesige Autoren auf vielfältige Weise mit dem erhofften, durchlebten, stilisierten oder verdammten Krieg auseinandergesetzt. Ein Spaziergang durch Kriegstexte aus helvetischen Federn.

Phantasieren

Freundlich sind dort die Menschen. Sie haben das schöne Bedürfnis, einander zu fragen, ob sie einander unterstützen können. Sie gehen nicht gleichgültig aneinander vorbei, aber ebenso wenig belästigen sie einander. Liebevoll sind sie, aber sie sind nicht neugierig. Sie nähern sich einander, aber sie quälen einander nicht. Wer dort unglücklich ist, ist es nicht lange, […]

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