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Urs Mannhart, photographiert von Beat Schweizer.
Zur Dorfbäckerei

Über die baldige Verfertigung dieser Kolumne nachdenkend fuhr ich jüngst auf dem Rad durch mein mittelländisches Temporärdorf zur letzten in diesem rührenden Kaff noch ungeschlossenen Bäckerei, wobei ich auf halbem Weg abgelenkt wurde durch jene Baustellenampel, die mich seit Monaten emotional umtreibt, denn schwierig ist es, sich an dieser Ampel wie ein rücksichtsvoller, demokratisch denkender […]

Digital ist besser IX – Die Defensive steht!

Das E-Book ist tot. Dies durfte Manfred Papst, der mit dem Alfred-Kerr-Preis ausgezeichnete Literaturkritiker der «NZZ am Sonntag», auf der Frankfurter Buchmesse zufrieden feststellen. Zu seiner Freude fand er stattdessen wieder mehr aufwendig gestaltete und ausgestattete Hardcover-Bände, «richtige Bücher» alter Schule. Leinen oder Leder, geprägt, Fadenheftung als Minimalstandard und dazu ein Lesebändchen, darin komplexe, assoziative […]

Everybody’s Karling?

Der Säntis ist einfach zu viel des Guten. Schon um die Jahrhundertwende bemängelte ein Touristenführer sein Gipfelpanorama als «überreich», «zu -wenig spezialisiert». Ein Ausblick wie über «das Dachgewimmel von Paris». Zeitgenössische Nörgler sehen die urbanen Schrecken eher andersherum.Ihr Dauerbrenner: der Säntis sei ein weit sichtbarer Schandfleck, weil man ihm eine Kleinstadt auf den Kopf gesetzt […]

Brief aus dem Tessin (quattro)

Dieser Herbst war für das Tessin kein gewöhnlicher! Das vor allem, weil bei Mondadori endlich «Tutte le poesie» von Giorgio Orelli erschien, herausgegeben von Pietro De Marchi, einem engen Freund des Dichters aus Ravecchia (einem Ortsteil von Bellinzona). Das Buch besteht aus den vier Gedichtbänden des «grössten Dichters, den das Tessin je hatte» – «L’ora […]

Brief aus der Romandie (quatre)

Mit den Blättern fallen jeweils die Entscheide für die französischen Preise. Nach Joël Dicker stand diesmal kein Schweizer auf der Goncourt-Liste, doch Douna Loup war immerhin nominiert für den Prix Wepler mit «L’Oragé» (Mercure de France) – und erhielt den mit elf Euro dotierten parodistischen Prix Virilo der «Schnurrbartträger». Der Roman stellt zwei Dichter im […]

photographiert von Beat Schweizer
Col du Marchairuz

Wenig fördert den Appetit zuverlässiger als das frühstückslose Wandern. Das zeigt sich auch an jenem Vormittag, als wir, nach einer Nacht im Zelt, vom Mont Tendre zum Col du Marchairuz unterwegs sind. Spätvormittags endlich vor einem Gasthaus stehend, zwei schwere Rucksäcke auf dem Rücken, zwei trockene Münder im Gesicht, ist rasch klar, dass allein eine […]

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