Liebe Leser Kürzlich wohnte ich einem Vortrag des Literaturnobelpreisträgers Mario Vargas Llosa in St. Gallen bei. Er äusserte bemerkenswerte Gedanken zu den Wechselwirkungen von Literatur und Geschichte, die auch den Krimi-Schwerpunkt (ab S. 4) dieser Ausgabe neu kontextualisieren: die Geschichte, so Vargas Llosa, sei der konkurrenzlos grösste Ideenfundus für jede Art von Literatur. Andererseits sei […]
Man muss kein Kriminalfetischist sein, um den immer wiederkehrenden Reiz literarisierten Verbrechens zu geniessen. Dabei sind Krimis klassische Adoleszentenliteratur geblieben. Literatur für Adoleszenten jeden Alters. Die exklusive Fähigkeit, als Schund zu gelten, haben sie verloren; zweifellos produzieren andere Gattungen nicht weniger Wertlosigkeit. Längst sind Krimis Dutzendware geworden. Theologen, Hausfrauen, Anwälte und andere gelangweilte Zeitgenossen mühen […]
Stephan Pörtner kennt die Zürcher Halbwelt nicht nur aus Erzählungen. Im Interview erzählt er, wie es ihm gelang, aus der eigenen bewegten Geschichte literarisches Kapital zu schlagen, und wie er so die Langstrasse zum Tatort machte. Und er verrät, wieso die Schweiz für die «ganz harten Geschichten» zu brav ist.
Weniger Einkommen, mehr Freiheit: Krimiautor Michael Theurillat zog das Schriftstellerleben dem Bankerleben vor. Nun macht er sich Gedanken darüber, was Ökonomen von Schriftstellern lernen können – und umgekehrt. Ein Gespräch von Macduff über Mark Twain bis Marcel Ospel.
Angefangen habe ich wie alle mit den Slotmaschinen. «Lass uns ins Kasino gehen!» Da ist immer irgendein interessanter Typ oder ein Kumpel, der dich an einem Mittwoch um zehn Uhr abends in der Bar erwischt, wenn in Mendrisio Friedhofsruhe herrscht und das Leben nur noch im Admiral weitergeht, dem Kasino mit seiner protzigen Fassade und […]