Es schreibt.
Was haben wir dem Geniekult nicht alles zu verdanken. Schiller und Goethe in Endlosschlaufen. Die Erwartung an Schriftstellerinnen und Schriftsteller, ihre Texte in nächtlichen Schaffenseskapaden eher zu entbinden als zu schreiben. Schreibpornographische Anwandlungen, zelebriert auf Social Media: Stapel handschriftlich vollgesudelter Blätter auf allen Timelines. Die Vorstellung eines ungestümen Schreibrauschs, der sich auf unausgeschlafene Schreiberinnen und […]
Was haben wir dem Geniekult nicht alles zu verdanken. Schiller und Goethe in Endlosschlaufen. Die Erwartung an Schriftstellerinnen und Schriftsteller, ihre Texte in nächtlichen Schaffenseskapaden eher zu entbinden als zu schreiben. Schreibpornographische Anwandlungen, zelebriert auf Social Media: Stapel handschriftlich vollgesudelter Blätter auf allen Timelines. Die Vorstellung eines ungestümen Schreibrauschs, der sich auf unausgeschlafene Schreiberinnen und Schreiber stürzt. Nicht man schreibt. Es schreibt. Texte schreiben sich. Rauschhaft und roh.
Warum bloss ist die Vorstellung von der Schreiberin als entrücktem Genie, vom Schreiber als körperlicher Vermittlungsinstanz zwischen dem Parnass holdester Eingebungen und der Dummheit unbeschriebenen Papiers nicht kaputtzukriegen? Der Frage, warum der Schreibrausch so intim mit landläufigen Vorstellungen von Schriftstellerei verbunden ist, gehen wir auf den folgenden Seiten nach.
Die Texte unseres Schwerpunkts finden Sie unter den folgenden Links:
Einmalig leicht
von Christoph Simon
In den Rausch schreiben
von Magnus Wieland
Der Eroberer und Emperor
von Michael Fehr
Welch Einfall
von Michael Fehr
Lieber genial als bienenfleissig
Alicia Romero und Gregor Szyndler treffen Maike Debus
Wenn es läuft
von Laura Wohnlich
Der Schreibrausch und ich (1)
von Romana Ganzoni
Der Schreibrausch und ich (2)
Viktor Martinowitsch
Der Schreibrausch und ich (3)
Nora Zukker
Der Schreibrausch und ich (4)
Urs Peter Schneider