Als Wink Gottes deutete Bullinger die eidgenössischen Schlachtsiege, und Lavater besang die heldenhaften Schweizer Kämpfer in pathetischen Liedern: Seit dem Mit-telalter prägt das Reden, Schreiben und Singen vom Krieg das helvetische Selbstbild – Anklänge daran sind bis heute zu vernehmen.
Eine europäische Literatur – gibt es das? Und wenn ja, gehören meine Texte dazu? Diesen Fragen geht Elisa Shua Dusapin in ihrem Essay nach. Für ihren Roman «Les Billes du Pachinko» gewann sie einen der Schweizer Literaturpreise 2019.
Es ist Sonntag. Mit grossen Schritten, wie ein Legionär Cäsars, schreite ich zur Zeitungsredaktion, die mein Schlachtfeld ist. Oder Arbeitsplatz. Ein paar Monate noch als Lehrling, dann werde ich zum entlöhnten Arbeiter, zum Journalisten. Als der Direktor mir meine künftige Einstellung eröffnete (es ist eine bescheidene Provinzzeitung, aber sie hat eine gewisse Würde, einen Direktor), […]