An der Quelle
Eine Kurzgeschichte von Jonas Lüscher.
Naa Bolkok Kowij hatte wenig Erfahrung mit dem Tragischen. Ja im Grunde genommen war es ihm gänzlich unbekannt. Nicht etwa, dass er nicht am eigenen Leib genug erfahren hätte, was ich selbst, ohne zu zögern, als tragische Ereignisse beschreiben würde. Angefangen beim frühen Verlust seines Vaters, der, als der Winter nicht enden wollte, das Dorf verliess, um etwas Essbares für Bolkok und seine jüngeren Geschwister zu finden, und nicht zurückkehrte, so dass sich Bolkok auf die Suche machte, nur um nach zwei Nächten ohne Vater, dafür mit schwarzen Schwären, die sich über die hohen Wangenknochen spannten, heimzukommen, worauf ihm die Mutter das erfrorene Fleisch mit einer glühenden Klinge aus dem Gesicht schabte, als schneide sie ihm den verlorenen Vater aus dem Leib; oder die Geschichte vom Tod seines Ältesten, der ihm unweit der Stelle, an der der grosse Fluss lautlos im Erdboden verschwindet, um im unteren Tal mit umso grösserem Getöse aus tausend Felsspalten zu schiessen, aus dem Boot gefallen war, und -Bolkok ihm hinterhersprang, sein Boot mitsamt den Netzen aufgab, damit also das Überleben seiner ganzen Familie aufs Spiel setzte und am Ende doch nur mit knapper Not sich selbst ans Ufer retten konnte.
Für Bolkok und die Seynen war das Leben eine Abfolge von Entscheidungen zwischen zwei im Kern unveränderlichen und sich gegenseitig ausschliessenden Möglichkeiten, die sich doch jedes Mal im konkreten Einzelfall als gänzlich unterschiedlich darstellten. «Du entscheidest dich für den Hunger oder für die Liebe», hatte Bolkok erklärt, und ich, der ich sein Lehrer war – ebenso wie er der meinige war –, korrigierte ihn, er meine doch sicherlich gegen den Hunger. Aber da irrte ich. In Bolkoks Welt entschied man sich für den Hunger, indem man ihn stillte, denn dadurch stellte man vor allem eines sicher, nämlich dass er wieder kommen würde. Wer sich also für den Hunger entscheide, der schiebe das Sterben auf, wer sich aber für die Liebe entscheide, der müsse damit rechnen, in ihr umzukommen.
Es war diese Art der Rede, die mich zu Beginn irrtümlicherweise annehmen liess, es handle sich bei Bolkok und den Seynen um eine Lebensform, die wie die meinige, oder vielleicht sogar in noch höherem Masse, dem Tragischen eine herausragende Bedeutung zumisst. Aber mit der Zeit begriff ich, dass wir nicht vom selben redeten, wenn wir von der Liebe sprachen. Nicht, dass ich bis heute herausgefunden hätte, was er tatsächlich meinte, und ich fürchte, dass ich in dieser Hinsicht versagt habe, war doch eigentlich gerade das Herausfinden des tatsächlich Gemeinten der Zweck meiner Reise, aber zumindest hatte ich mittlerweile verstanden, dass ihnen das Tragische fremd ist, ja sie es noch nicht einmal als solches erkennen können, selbst wenn es ihnen in so offensichtlicher Gestalt wie in der des Geographen begegnet. Weil Bolkok nicht unterschied zwischen Vernunft und Gefühl, sondern allem mit der immer selben Mischung aus Pragmatik und Fatalismus begegnete, die, so hatte ich mit der Zeit begriffen, die natürlichste Haltung für ein Volk ist, das an den Ufern eines so mächtigen Stromes lebt. Es war der Fluss, der alles bestimmte. Sie lebten mit ihm und selbstverständlich von ihm – sie verzeihen mir doch bitte diese ethnologische Plattitüde, selbstverständlich ist dies nichts Besonderes, das taten seit jeher alle, die am Wasser lebten –, doch Bolkok und die Seynen hatten im Verlauf der Jahrhunderte die Membran, die für gewöhnlich den Menschen vom Wasser trennt, kollektiv dem Vergessen anheimfallen lassen, so dass nun der Fluss in ihnen zu leben schien oder vielleicht ganz einfach zum Leben selbst wurde; das eines jeden einzelnen und das der jahrhundertealten Gemeinschaft.
Erheiterung und Kopfschütteln erntete ich, als ich, in dem jämmerlichen Versuch, eine Gemeinsamkeit zwischen uns herzustellen, Heraklit zitierte und diesen als einen unserer grossen Denker pries. Später begriff ich, dass dessen Reden auf Bolkok den Eindruck grösster Trivialität gemacht haben mussten, so als preise ich den Satz, alles habe ein Ende, nur die Wurst habe zwei, beim Philosophenkongress als grosse metaphysische Weisheit – nein, viel eher sogar, als preise ich ihn beim Treffen der Fleischerinnung als Erkenntnis von unbestreitbarem, praktischem Nutzen für das Metzgerhandwerk.
Das Tragische war also seine Sache nicht und deswegen war ich auch nicht weiter erstaunt, in welch rohem Ton Bolkok vom Tod des Geographen berichtete. Ein Ton, in dem, wie mikroskopisch kleine Einschlüsse, Verunreinigungen metallischen Ursprungs, kaum wahrnehmbare Momente des Zynismus aufblitzten und der gelegentlich und unerwartet unterbrochen wurde von bedeutungsschweren Sätzen, in denen etwas anklang, das jemand, der, anders als ich, über keinen Einblick in Bolkoks eigentümliche Gemütsverfassung verfügte, als Pathos bezeichnen würde. Die seltsamen Modulationen seiner Rede spiegelten sich allerdings weder in seiner Stimme noch in seinem Gesichtsausdruck wider, und sein Sprechrhythmus war monoton und gleichförmig – eigentlich ging Bolkok alles Rhythmische ab, war sein Sprechen doch eher ein unaufhaltsamer Strom, in dem sein Atmen von Zeit zu Zeit wie der Kopf einer alten Flussschildkröte durch die Wasseroberfläche stiess.
Der Geograph, so habe Bolkok berichtet, berichtete uns der Ethnologe, habe an der Quelle sein Ende gefunden. Nach wochenlangem Marsch, unmenschlichen Entbehrungen und unbeschreiblichem Leiden endlich am Ziel angelangt, sei es allen Beteiligten, auch dem Geographen selbst, klar gewesen, dass mit dem lang ersehnten Erreichen der Quelle auch der Geograph am Ende seiner Kräfte angelangt war und daselbst seinen Tod finden werde.
Im Frühjahr, kurz nach der Schneeschmelze, sei er aus dem unteren Tal hinaufgestiegen, mit einem Transportschlitten, der zu breit war für den schmalen Saumpfad und deswegen zerlegt und zusammen mit dem restlichen Gepäck, das im wesentlichen aus drei gelben Hartplastikkisten und einem schwarzen Köcher mit dem Querschnitt eines gleichschenkligen Dreiecks bestanden habe, auf mehrere Lasttiere verteilt die Wand hinaufgeschafft wurde.
Der Geograph, so beschrieb ihn Bolkok, war von zäher Statur, knochig und sehnig und fast gänzlich ohne Fleisch, aber doch von gutem Leben. Schwer einzuschätzen. Einer, der den Hunger beim Beklak packt, sagten die einen und nahmen damit Bezug auf jenes geflochtene Geschirr, mit dem man sich die Wasserbüffel gefügig macht. Einer, der die Binse am Ufer knickt, meinten die anderen, was, so war ich zumindest für eine Weile überzeugt, so viel bedeutet wie «nah am Wasser gebaut sein», doch heute neige ich zur Ansicht, es müsse etwas mit dem, was Bolkok und die Seynen als Liebe bezeichneten, zu tun haben. Jedenfalls wurden sie nicht recht schlau aus ihm. Wozu vielleicht auch beigetragen hatte, dass er nicht eine geraume Weile schweigend in den stummen Strudel geblickt hatte, wie das normalerweise Fremde taten, die es zum ersten Mal zu ihnen hochgeschafft hatten. Stattdessen traktierte er die Dorfbewohner mit einem grässlich anzuhörenden Bebesch, das er sich offensichtlich durch die Lektüre von Beisheims Standardwerk zur Sprache der vier Täler angeeignet hatte. Dabei dampfte ihm die erhitzte Stirn, von der er sich die wattierte Kappe gerissen hatte, mit der er nun, während seiner Rede, nervös stromaufwärts wedelte oder wie zur Illustration das Mäandern des Flusses in die Luft zeichnete. Ob es denn tatsächlich der Wahrheit entspreche – wobei es in keinem der Dialekte der vier Täler ein Wort für Wahrheit gibt und er sich, wie es auch Bolkok tat, als er mir die Geschichte zutrug, mit der Konstruktion «schon immer so gewesen sei» behalf –, dass nie jemand nach der Quelle des Flusses gesucht habe. Und ohne die Antwort abzuwarten, fuhr er fort, er habe die Absicht, diesen Missstand zu beheben, wobei die Blödesten der Blöden die Gelegenheit hätten, ihn zu begleiten, und dabei schrieb er mit der zusammengeknüllten Kappe eine enthusiastische Acht in die frostige Abenddämmerung. Zweifellos musste er mit dieser Ansprache in vielerlei Hinsicht Unverständnis geerntet haben, was unter anderem daran lag, dass der Ausdruck Logki’loghgj nicht, wie er fälschlicherweise annahm, die Verwegensten der Verwegenen bezeichnete, sondern nun eben, ja, die Blödesten der Blöden; einer von vielen Fehlern, die sich bei Beisheim finden.
Zwei ganze Tage habe der Geograph gebraucht, um unter grosser Anteilnahme des Dorfes aus den Einzelteilen wieder einen fahrtüchtigen Transportschlitten zusammenzubauen. Für einen erschreckten Augenblick habe sich der Kreis um den Arbeitenden geweitet, als der Schlitten sich schlussendlich mit dem sirrenden Geräusch elektrischer Spulen eine Handbreit vom Boden erhob und zitternd in der Frühlingsluft hing. Doch bald habe man sich im Kreis den schwerelosen Schlitten mit den Füssen gegenseitig zugestossen, lautstark seiner Verwunderung Ausdruck verliehen, wie wenig Kraft doch nötig sei, um dieses grosse Gefährt in Bewegung zu bringen, und als der Geograph auf die Ladefläche sprang, breitbeinig den Schlitten ritt, dabei mit der Kappe winkte, dauerte es nicht lange und einige der Kinder trauten sich zu ihm hoch, erst sich ängstlich an seinen Hosenbeinen festklammernd, aber alsbald wagemutig, mit den dünnen Beinchen stampfend, ihre Wollmützen in die Luft werfend.
Nie gelang es Bolkok, zu erklären, weshalb sich fünf Männer aus dem Dorf, unter ihnen Bolkok selbst, entschieden hatten, den Geographen auf seiner Expedition zur Quelle des Flusses zu begleiten. Ich vermute bis heute, dass die Faszination, die von dem Schlitten ausging, eine nicht geringe Rolle gespielt hatte; jedenfalls besetzte das Lastgefährt eine zentrale Stelle in Bolkoks Erzählung.
Ohne spezielle Vorkommnisse seien die ersten Wochen vergangen. Man habe den Schlitten beladen, mit geschroteten Graupen und Honig, mit eingesalzenen Gurken, reichlich Tabak, Fellen, Fett und Filz, mit gewachstem Tuch und Weidenrohren, obenauf die gelben Kisten und den Köcher des Geographen, und das Ganze habe man mit einem Fischernetz gesichert. Eine Weile seien die Kinder neben ihnen hergerannt; man habe sie zurückschicken müssen, als die Sonne im Zenit stand. Solange eine breite Kiesbank den Fluss säumte, sei man gut vorangekommen. Wie ein frommes Schaf habe man den leise brummenden Schlitten neben sich hergeführt. Selbst bei den vielen Querungen der Seitenarme, die sich mit dem Strom vereinigten, habe, so erzählte Bolkok, das Gefährt brav seinen Dienst getan, dabei berührungslos für einen Augenblick eine doppelte Furche ins Wasser gezogen und damit die Kräfte demonstriert, die es in der Luft hielten, so wie es auch gelegentlich einen losen Kiesel zum Rollen und Grashalme zum Zittern brachte. Nach zehn Tagen erreichten sie die Schneegrenze und der Schlitten hinterliess eine spiegelnde Spur in der Farbe von Gletschereis.
Obwohl Bolkok nicht in der Lage war, mir Auskunft über seine Beweggründe zu liefern, weshalb er sich dem Geographen angeschlossen hatte – ja meine darauf abzielenden Fragen nicht einmal als solche zu erkennen schien –, war er jederzeit bereit, sich mit mir in Spekulationen zu ergehen, über die Obsession des Geographen, die diesen zur Quelle gelockt und in sein Verderben geführt hatte. Unterschiedliches, so mutmasste Bolkok, habe dabei eine Rolle gespielt: Zum einen schien es dem Geographen eine solche Ungeheuerlichkeit, dass nie jemand nach dem Ursprung jenes gewaltigen Stromes gesucht hatte, an dessen Mündung er aufgewachsen war, viertausend Meilen von Bolkoks Dorf entfernt, dass die Frage, weshalb dem so sei, ins Zentrum seines ganzen Denkens rückte und er eines Tages begreifen musste, dass er auf diese Frage keine Antwort finden werde, er aber die Frage aus der Welt schaffen könne, indem er selbst nach der Quelle suchen würde. Auch habe er sich, berichtete Bolkok, offensichtlich in einem Zustand der Verwirrung befunden, was Anfang und Ende des Flusses betraf. Es sei doch, so habe der Geograph behauptet, berichtete Bolkok, keinesfalls ausgemacht, wo ein solcher Fluss ende und wo er beginne, sei dies doch in erster Linie eine Frage der Perspektive und der Verweis auf die Fliessrichtung im besten Falle der Konvention geschuldet. Man könne es doch zumindest auch so sehen, dass der Fluss, folge man ihm stromaufwärts, immer mehr zu sich selbst finde, bis er ganz bei sich sei, und diese Bewegung sei eine, die er eher dem Ende der Dinge zurechne. Jedenfalls, so war Bolkok überzeugt, schien es für den Geographen kein Weiterleben zu geben, ohne dass er sich auf die Suche nach der Quelle machte.
Es fällt mir schwer, von den Entbehrungen zu berichten, denen die Männer zweifellos ausgesetzt waren, denn die Eigenart von Bolkoks Erzählung würde mich dazu verleiten, zur Ausschmückung nach anderswo Gehörtem zu greifen, mich bei den Erlebnissen Shackletons, Scotts und Suzukis zu bedienen, Bilder der Reisen von Park, Nansen oder Burlewitz zu bemühen. Hunger, Kälte, Dunkelheit. Die Widrigkeiten des Wetters, Winde wie aus Flaschenglas, Schneebretter, tiefe Spalten im Eis, kalter Fels … Das ganze Programm. Doch das Leiden des Geographen war von ganz anderer Natur. Nur wenige Tagesmärsche vom Ziel entfernt – den Schlitten hatten sie schon vor Wochen zurücklassen müssen, als er sich im immer steiler werdenden Gelände als gänzlich nutzlos erwies – habe er begonnen, sich immer wieder zurückfallen zu lassen, und mit Sorge hätten sie beobachtet, wie er sich mit dem Rücken zum Wind stellte, sich ungeschickt mit klammen Fingern hantierend, die Fäustlinge unter den Arm geklemmt, an seinem Hosenladen zu schaffen machte und dann eine Weile mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Ferne starrte, bis ein paar kümmerliche Tropfen im Schnee dampften. Diese Pausen seien immer länger geworden und in immer kürzeren Abständen erfolgt. Manchmal habe er sich nur lautlos gekrümmt, die Hände zu zitternden Fäusten verkrampft in den Schoss gepresst oder die Arme in einer spastischen Bewegung steif in alle Richtungen gereckt, als zerreisse es seinen mageren Leib.
Eines Tages sei er dann umgekippt. Breitbeinig stehend, habe er den Kopf in den Nacken gelegt und man habe deutlich vernommen, wie er mit einem scharfen Geräusch die eisige Luft zwischen den zusammengebissenen Zähnen eingezogen habe, bevor er in den Knien eingeknickt und reglos im Schnee liegen geblieben sei.
Das Geschlecht hing ihm aus der wattierten Hose, der schlaffe Schaft grün, von einer schuppigen Flechte befallen, die sich in moosigen Rhizomen im Gewirr seiner Scham verlor, die Eichel blassblau geschwollen, mit roten Blasen versehen, die wie reife Moosbeeren in der Sonne glänzten, in der schneidenden Luft aufbrachen und ihren Inhalt in filigranen Verästelungen auf dem vereisten Gewebe verteilten. Die Männer hätten mit dem einzigen Spaten und blossen Händen im meterhohen Schnee gegraben und doch nur einzelne Grashalme zutage gefördert, die durch monatelangen Frost zwar messerscharf gewesen seien, aber bei dem Versuch, sie in die zugeschwollene Harnröhre des Geographen einzuführen, brachen wie Glas. Zumindest sei der Geograph, so berichtete Bolkok, infolge dieser Tortur wieder zu sich gekommen und habe taumelnd seinen Weg fortgesetzt, doch das Leben sei zusehends aus ihm gewichen und habe einer namenlosen Schwere Platz gemacht.
Im Verlauf ihrer Reise sei der Strom zum Fluss geworden und der Fluss zum Bach und tatsächlich, so sagte Bolkok, habe er angefangen zu verstehen, wovon der Geograph gesprochen habe. Es sei ihm manchmal gewesen, als drängten sie zum tatsächlichen Soseyn des Gewässers vor, als käme damit etwas zu einem Ende, eine Empfindung, die ihm gänzlich fremd war, für die er sich geschämt habe, und er sei erleichtert gewesen, als sich der zahme Bach im hohen Gebirge zu etwas Unbeständigem gewandelt habe, tosend durch enge Schluchten drängte, sich über schroffe Felsen stürzte, in Strudeln sich aufrieb, dabei mit eisigem Wasser spritzte und die Welt um sich mit trübem Eis überzog. Doch das Wasser sei, je näher sie der Quelle kamen, fast vollständig versiegt, so dass sie manchmal unter Schnee und Eis nach dem Verlauf hätten suchen müssen und sich auf den gesprungenen Lippen des Geographen ein Lächeln abzeichnete und man sein Flüstern habe vernehmen können, es gäbe gar keine Quelle, der Strom entstehe einfach so. Dann aber habe ein dampfender Schleier, der über dem Bächlein lag, eine Veränderung angekündigt, das wenige Wasser habe eine leichte Wärme verströmt und die Miene des Geographen habe sich wieder verdüstert. Ganz unvermittelt sei dann Schluss gewesen. Ein kreisrunder Flecken Kies im geschmolzenen Schnee und zwischen den gelben Steinen sei dampfend etwas Wasser hervorgequollen. Der Geograph habe sich hingekniet und mit den Fingern in den Kieseln gewühlt, als wolle er seine Suche ins Erdinnere ausdehnen, doch dann habe er sich auf die Seite fallen lassen und sei gestorben.
Illustration: Matthias Wyler