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Lehrä vo Oute

Verdrängungsraum der wachsenden Stadt und Schwemmland der Vertriebenen für die einen, Hort der kleinen Freiheit und der grossen Mobilität für die anderen: Der Blick auf die Agglo ist gespalten. Die Literatur aber vermittelt ein Bild jenseits einseitiger Sichtweisen.

Die Agglomeration ist die urbanistische Problemstellung der Jahrtausendwende. Sie ist die Hypothek der modernen Stadt, ihres Wachstums und der gesteigerten Mobilität. Bereits im 19. Jahrhundert werden in Europa die Stadtmauern geschleift und neue Stadtteile geplant. Industrialisierung und moderner Kapitalismus befeuern die Entwicklung, in deren Verlauf die Städte in einem bisher nicht gekannten Masse wachsen und sich im beginnenden 20. Jahrhundert die umliegenden Gemeinden einverleiben. Tram, U-Bahn und vor allem das erschwinglich werdende Auto ermöglichen schliesslich ausgedehnte, städtische Einzugsgebiete. Einzugsgebiete, die längst nicht nur einkommensschwache Bevölkerungsschichten beherbergen. Seit einiger Zeit beeinflussen jedoch Städte und Strukturen zusammenhängender Besiedlung, die nicht nach diesem Muster gewachsen sind, die Sichtweise auch auf hiesige urbane Gebiete: Los Angeles mit seinen endlosen Highways und der schachbrettartigen Besiedlung. Oder Mexico City, mittlerweile eine der weltweit grössten Metropolitanregionen, dessen eigentliches Stadtgebiet, der Distrito Federal, mit seinen 8 Millionen Einwohnern nicht mal mehr die Hälfte des Siedlungsraums ausmacht. Jüngst sind es insbesondere asiatische Städte, die sich über ganze Regionen ausdehnen und das traditionelle Verständnis von Stadt, von Zentrum und Vorort, hinterfragen lassen. Bezeichnungen mussten geschaffen werden, um die neuen Städte und ihre soziopolitischen Geographien zu fassen: Ballungsräume, Agglomerationsgebiete, Metropolitanregionen, Edge City etc. Längst zeigt sich, dass es nicht reicht, die Stadt auf ihre politische Fläche reduziert zu betrachten, um ihr Funktionieren zu verstehen. Das urbane Netzwerk «Agglomeration», dessen Zentrum die Stadt traditionellerweise besetzt, greift auch hierzulande über Gemeindegrenzen, Kantonsgrenzen und Landesgrenzen hinaus und verknüpft die Lebensrealitäten einer Vielzahl von Menschen, deren Gemeinsamkeit vielleicht vor allem darin liegt, dass ihre Mobilität und ihr Bedarf an Wohnfläche stetig gestiegen sind. Den Begriff Agglomeration begleitet in erster Linie eine Unschärfe, eine offene Fragestellung, wie die zeitgenössische Stadt oder eher der zeitgenössische Siedlungsraum zu begreifen sei.

Spreitenbach: zwischen Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern, Abstandsgrün und Hecken, Quartierstrassen und Parkplätzen finden sich ein alter Dorfkern und daneben eine ehemals visionäre Bebauung aus den Siebzigern, aus der die Vergänglichkeit von Innovation spricht. «Neu-Spreitenbach» wurde sie genannt. Teilweise ausgeführt, bilden schlanke vertikale und horizontale Volumen ein Ensemble aus Sichtbeton und Rasterfassaden, das mit Wohnungen, Büros und Einkaufszentrum das Ideal der Satellitenstadt verfolgte: ein in Funktion und Volumetrie verdichtetes Zentrum an der Peripherie der Stadt. Spreitenbach liegt im Kanton Aargau. Bis in die 50er Jahre war Spreitenbach ein Bauerndorf in der Nähe der Stadt Zürich mit rund 1000 Einwohnern. Der Bauboom der Nachkriegszeit und das Konkubinatsverbot im Kanton Zürich bescherten der Gemeinde anfangs der 70er bereits über 7000 Einwohner, gegenwärtig sind es knapp über 11 000. Im angrenzenden, zum Kanton Zürich gehörenden Dietikon verdoppelte sich die Einwohnerzahl von etwas mehr als 7000 Personen um 1950 auf nicht ganz 15 000 um 1960 und verdreifachte sich bis 1970 auf gut 22 000. Danach legte die Gemeinde kaum mehr zu. Nach den Planungen in den 60er und 70er Jahren wird im neuen Jahrtausend versucht, die ehemaligen Dorfkerne wieder zu stärken. Die Gemeinden, die zu den Zeiten des grossen Stadtwachstums von einer planerischen Avantgarde zum Sinnbild der modernen Stadt erhoben wurden, suchen gegenwärtig erneut nach ihrer Identität im urbanisierten Kontext der Vorstadt.

 

Raum der Möglichkeiten

Die Suche nach der Identität suburbaner Räume erscheint dabei paradigmatisch. Ihr heutiges Erscheinungsbild, ihr Funktionieren aus soziologischer, politologischer und städtebaulicher Perspektive und natürlich die zu erwartenden Entwicklungen sowie Konzepte zum Umgang und Lenken dieser Entwicklungen sind Gegenstand zahlreicher Untersuchungen und Forschungsprojekte. Zwischen rechnerischen Methoden, wie sie beispielsweise das Bundesamt für Statistik in seiner Studie «Raum mit städtischem Charakter der Schweiz 2012» anwendet, strategischen Visionen, wie sie vor zehn Jahren das «Studio Basel» der ETH in seinem «städtebaulichen Porträt» der Schweiz zeichnete, und theoretischen Konzepten und Diskursivierungen, wie jenen der «Zwischenstadt» von Thomas Sieverts oder der «Planetary Urbanization» von Neil Brenner und Christian Schmid, entsteht ein ebenso differenziertes wie auch diverses Bild des Raumes, der gleichzeitig schlicht für einen grossen Teil nicht nur der hiesigen Bevölkerung ihre Lebensumgebung darstellt. Aber gerade in der Diversität und der Unklarheit der begrifflichen Fassung liegt auch das Potential dieses Raums; die Möglichkeit, das kulturelle, politische und ökonomische Gebilde Agglomeration neu zu denken. Die Agglomeration ist nicht nur die Problemstellung, sie ist auch die Hoffnung der Städteplanung. Wie seit 2008 unermüdlich verkündet, lebt nun erstmals mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Angesichts der sehr verschiedenen Definitionen von Stadt und städtischem Raum bedeutet dies in erster Linie, dass die Hälfte der Weltbevölkerung in Agglomerationen lebt. Das Verstehen der Agglomeration, ihrer Funktionsweise und ihrer räumlichen Beschaffenheit, vor allem aber auch der lokal individuellen Ausprägungen, verheisst somit den Schlüssel zum Verständnis der Lebenswirklichkeit eines Grossteils der Bevölkerung und damit auch zur Handlungsfähigkeit im planerischen Umgang mit diesen Räumen. Wohlgemerkt kommt dabei nicht nur die globale Perspektive um eine Betrachtung der Agglomerationen nicht herum. Wie die NZZ im selben Jahr festhält, wohnt mittlerweile die Hälfte der Schweizer Bevölkerung in Vorstädten.1

Wie sieht also die Schweizer Agglo aus? Muss die idealtypische Agglo immer noch in Orten wie Spreitenbach und Dietikon gesucht werden, oder fordern nicht neue Massstäbe ein neues Verständnis von urbanisiertem Raum? Wie weit reichen die sogenannten Metropolitanregionen? Gehört Lugano zur Agglo von Mailand, die Haute-Savoie zur Agglo von Genf, Waldshut zu jener von Zürich? Interessanter noch erscheint in diesem Zusammenhang die Frage nach den Städten des Mittellandes: bilden sie eigene Agglomerationen, müssen sie zu den Agglomerationsgebieten der Metropolitanregionen gezählt werden, oder sollten nicht umgekehrt die genannten Städte zum Agglomerationsraum Mittelland dazugeschlagen werden? Genau genommen bezeichnet der Begriff Agglomeration nicht lediglich die vorstädtischen Gebiete, sondern schliesst die Kernzonen ebenso mit ein. Als ein grossflächig verstandenes polyzentrisches Agglomerationsgebiet mit einer Vielzahl an Kernzonen, weitreichenden Wohngebieten, einem dichten Verkehrsnetz, das auch Gebiete mit einer verhältnismässig geringen Einwohnerdichte in das Netzwerk integriert, bietet das Mittelland das Potential, nicht nur das Konzept Agglomeration räumlich und inhaltlich auszudehnen, sondern umgekehrt auch die so oft beklagte Zersiedelung des Schweizer Mittellands mal nicht aus einem ideell-konservatorischen Gesichtspunkt zu betrachten, sondern als stattfindende Entwicklung zu verstehen – und als zukünftiges Szenario nach dessen Möglichkeiten und Spezifitäten hin zu hinterfragen. Weder ist der Gedanke des Mittellandes als eines zentraleuropäischen Grossagglomerationsraums neu, noch geht es darum, etwas zu wollen, das es nicht gibt, sondern darum, etwas zu erkennen, das vielleicht schon da ist. Es geht darum, dieses Agglomerationsgebiet aus der Betrachtung einer bestehenden, sich allmählich verdichtenden Landschaft heraus zu denken und zu verstehen.

 

Literarische Landkarten

Einer, der schon früh die Radikalthese der Auflösung zwischen Stadt und Land zugunsten eines schlicht als urbanisiert zu bezeichnenden Gebiets aufgestellt hat, war der französische Philosoph Henri Lefèbvre. Interessant sind seine Ansätze in diesem Zusammenhang insbesondere deshalb, weil Lefèbvre, wie er im 1974 erschienenen Buch «La production de l’espace» darlegt, Raum als ein Produkt sozialer Praxis betrachtet und sich insofern für das räumlich organisierte Zusammenleben der stets wachsenden Gesellschaft interessiert. Damit stellt sich die Frage nach den individuellen Wahrnehmungen, Bedürfnissen und möglichen Identitätsbildungen im urbanisierten Raum. Dieser Frage ging auch die Studie nach, die Kevin Lynch 1960 in seinem Buch «The Image of the City» präsentierte. Im Zentrum standen dabei sogenannte «Mental Maps»: Skizzen der individuellen Lebensumgebung, die Lynch von den Teilnehmenden der Studie anfertigen liess. Der Begriff der «Mental Map» wird als «kognitive Karte» übersetzt und meint eine bildliche oder graphische Darstellung einer komplexen Realität, die damit eine subjektive Topologie eines Gewohnheits- und Erfahrungsraums lesbar macht. Und im Grunde ist eine solche kognitive Karte eine Vermittlungsleistung, die auf unterschiedliche Weise auch Literatur zu leisten vermag. Zu Romanen oder Kurzgeschichten verdichtete Prosa kann einen Erfahrungsraum aufspannen und darüber eine Lebenswirklichkeit vermitteln; etwa für den Erfahrungsraum Mittelland. Wenn wir uns also für die aus urbanistischer Perspektive vage Siedlungslandschaft interessieren, in der mehr als zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung leben, und uns fragen, was diesen urbanisierten Raum zusammenhält, wie er bewohnt und wahrgenommen wird und welche individuellen Geographien dieser Raum ermöglicht, lohnt sich ein Blick in die zeitgenössische Literatur.

Zum Beispiel Guy Krneta. Er nennt seinen 2009 erschienenen Erzählband «Mittelland». Dabei findet sich diese geographische Bezeichnung zwischen den Buchrücken genau einmal wieder. Die versammelten kurzen Fragmente spielen weder in der Stadt noch auf dem Land, sie haben meist gar keinen Ort. Es sind kleine Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Alltag. Sie könnten irgendwo spielen, irgendwo, aber eben nicht überall, sondern irgendwo im Mittelland. Die geographische Konnotation des Titels wird zur kognitiven: sie fasst die verschiedenen Perspektiven zusammen unter dem gedanklichen Konstrukt einer Landschaft und dem Blick ihrer Bewohner auf das Leben.

Auch Alex Capus spendet seinem Roman «Glaubst du, dass es Liebe war?» keinen bestimmten Ort. Und auch das ist schon Teil der Erzählung: Die Geschichte schreibt den Provinzblues im Nirgendwo zwischen den Städten. Mit der Entwicklung des Juniors vom Fahrrad- zum Automechaniker bedient sie die Phantasien der Mobilität, der Möglichkeit des Aufbrechens und Fortgehens – für diesen scheinbar eine Grundbedingung der Existenz an diesem Ort. Der Senior verabschiedet sich derweil an den Rand, den Rand der Besiedlung und der Gesellschaft: seine Seniorenresidenz liegt am Waldrand und trägt den Namen «Alpenblick», Ausdruck der Transgression auf die abgewandte Seite der Schweizer Dichotomie zwischen Urbanität und Natur. Als der Junior nach sechs Jahren sozialer Emigration nach Mexiko wieder an den Ort seiner Erinnerungen zurückkehrt, hat sich zu seiner Enttäuschung wenig verändert. Sein Schulfreund versuchte unglücklich – zwischen Tannenwald und Atomkraftwerk –, sich im Jaguar seines Schwiegervaters umzubringen. Am Stadtrand stehen nun die Villenvororte, die aussehen wie Minigolfanlagen. Und sogar die in seiner Abwesenheit neu Zugezogenen kennen ihn und seine Geschichte: Als wäre er nie weg gewesen. Der Perspektivwechsel des auktorialen Erzählers nach seiner erneuten Flucht in die Ferne – das «wie man hört» – verrät, dass die ganze Geschichte die ist, wie sie im namenlosen Ort im Mittelland erzählt wird, dem Ort, den der Junior zwar verlassen kann, der aber ihn nicht verlässt. 

Dagegen sind es in Matto Kämpfs «Kanton Afrika» gerade die konkreten Orte und die mit diesen Namen scheinbar verknüpften Geschichten, die dem Verlauf der Erzählung das Terrain bereiten. Kämpf schreibt einen wagemutigen Welterschaffungsmythos der Schweizer Kulturlandschaft. Sein dreister Protagonist entdeckt in diesem zeitgenössischen Schelmenroman die warmen Quellen Badens, im Wettstreit um die Gunst der Prinzessin von Aarau beendet er den Grossen Rupperswiler Jass-Streit, beseitigt den Hunzenschwiler Sauhund, besiegt den Biber von Brugg, den Schrecklichen Salamander von Spreitenbach und noch einige mehr dieser abgründigen namensgeographischen Ungeheuer. Der Held spendet den Ortschaften ihre Geschichte jenseits der Schulbücher und setzt sie auf die erzählungseigene mythologische Landkarte. Nur warum er mit der Familie einmal im Jahr nach Olten geht, weiss weder er selbst noch sonst jemand.

Und schliesslich Pedro Lenz’ «Der Goalie bin ig»: Der Roman spielt zwischen Schummertau, wo der Goalie seit Kindheit zuhause ist und wo auch ds Maison, seine Stammbeiz und zweites Zuhause liegt, und dem elände Witzwiu, dem Ort, wo der Goalie seine ungerechte Strafe absass. Er spielt zwischen Aarwange, wo damals der Prozess stattfand, und Oute («Outen isch e truurigi Stadt»), wohin der Goalie ins Kino geht, zwischen Burgdorf, woher seine Ex-Freundin Helen aus gutem Haus kam, und Thunstetten, wo der chliin Bausiger jetzt wohnt. Und schliesslich zwischen Bärn, Züri und Basu, wohin der Goalie ziehen will, «noime häre, woni weniger berüehmt bi». Die Geschichte spielt, so könnte man meinen, in einem Winkel des Landes, wo bestimmt nicht von Urbanität zu reden sei. Doch genau dies zeigt der Roman: wie auch zwischen Napf und A1 individuelle und kollektive Geographien entstehen, die sich schliesslich in ein urbanes Netzwerk zwischen Zürich, Bern und Basel einflechten lassen, und dass aber in diesem Netzwerk die Orte ihre Eigenart nicht verlieren, denn die Eckpunkte dieser Geographie entstehen aus den Geschichten.

 

Lebensraum Mittelland

Die zweifelsohne unzulängliche Auswahl der vier Beispiele steht dafür, wie Literatur ein differenzierteres Bild eines tatsächlichen oder möglichen Lebensraums zu zeichnen vermag. Die Erzählungen verweisen auf einen gemeinsamen kognitiven Zustand, sie thematisieren Herkunft, Gemeinschaft und Zugehörigkeit, lassen eine Geographie der Geschichte und der Anekdoten entstehen und zeigen letztlich, dass auch diese Landschaft in ein urbanes Netzwerk eingebettet ist. Sie vermitteln einen subjektiven Blick auf den Lebensraum Mittelland und lassen diesen als Erfahrungsraum entstehen, wie er von seinen Bewohnern geschaffen und wie er als die Wirklichkeit bestimmend wahrgenommen wird. Dadurch zeigen sie, wie das Mittelland als zusammenhängender und vernetzter – als urbanisierter – Raum funktionieren kann und vielleicht auch können wird. Die Beschäftigung mit Literatur aus, vom und im Mittelland ist mehr als eine geographische Selektion. Sie bietet eine Auseinandersetzung mit jetzigen und prospektiven Möglichkeiten von Urbanität und Siedlungstypologien jenseits des Stadt-Land-Gegensatzes, werden sie nun Agglo, Edge City oder Zwischenstadt genannt.


 

Weiterführende Texte/Literatur:

Roger Diener, Jacques Herzog, Marcel Meili, Pierre de Meuron, Christian Schmid (Hrsg.): Die Schweiz – ein städtebauliches Portrait. Basel: Birkhäuser, 2005.

Thomas Sieverts: Zwischenstadt. Zwischen Ort und Welt, Raum und Zeit, Stadt und Land. Braunschweig: Vieweg+Teubner, 1997.

Neil Brenner und Christian Schmid: Planetary Urbanization. In: Matthew Gandy (Hrsg.): Urban Constellations. Berlin: Jovis, 2011, S. 10–13.

Henri Lefèbvre: La production de l’espace. Paris: Éditions Anthropos, 1974.

Kevin Lynch: The Image of the City. Cambridge: MIT Press, 1960.

1Neue Zürcher Zeitung, 15.07.2008, S. 43. Die Feststellung nimmt die NZZ zum Anlass, der Thematik eine ganze Artikelserie zu widmen.

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Hat einen Draht zur Agglo: Schriftsteller Dominik Riedo.
Stadtbesuch in der Agglo

Online-Spezial: Weder in der Stadt noch auf dem Land, erbaut auf einer betongrauen Agglo-Wiese, vom Strom der Autobahn unterflossen, steht das «Westside»-Einkaufszentrum in Bern-West. Dominik Riedo geht in diesem Zwischenreich für uns auf Spurensuche.

Kein schöner Land

Ich bin in der Kleinstadt aufgewachsen. Nicht auf dem Land. Wir legten damals Wert auf diesen Unterschied. Jeder, der mit dem Auto von Zürich nach Bern fuhr, musste durch Bremgarten. An Sommertagen roch die Kleinstadt nach Benzin. Und da war der Fluss. Mein Zürcher Onkel kam mit der Vespa und mein Basler Onkel mit der […]

photographiert von Pascal Mora.
Bitte angemessen beflaggen!

Bänz Friedli wurde als herumreisender «Pendlerkolumnist» in «20 Minuten» einem Millionenpublikum bekannt – niemand beschrieb die Agglo wie er. Heute sagt er: So richtig kennengelernt habe er sie eigentlich erst, nachdem er das berufliche Gleis gewechselt habe. Ein Werkstattbericht.

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