Das Weite suchen
Schweizer Wirtschaftsflüchtlinge sollen die ersten gewesen sein, die unter «Heimweh» litten – Reisläufer, Söldner, die im 17. Jahrhundert ihren Lebensunterhalt in Kriegen verdienten. «In der Brust schlägst du, Heimat, mir stets / Lässt sie pochen vor Freude und Lust», schreibt einer der vielen Tessiner Auswanderer nach Kalifornien 1881 an seine Familie in Broglio. Und heute? […]
Schweizer Wirtschaftsflüchtlinge sollen die ersten gewesen sein, die unter «Heimweh» litten – Reisläufer, Söldner, die im 17. Jahrhundert ihren Lebensunterhalt in Kriegen verdienten. «In der Brust schlägst du, Heimat, mir stets / Lässt sie pochen vor Freude und Lust», schreibt einer der vielen Tessiner Auswanderer nach Kalifornien 1881 an seine Familie in Broglio.
Und heute? Wächst noch Herzschmerz aus der Distanz zur Schweiz? Kann man der von Schriftstellerinnen und Schriftstellern vielfach diagnostizierten Enge entfliehen? Was bleibt eigentlich vom Fernweh, wenn am Ende vieler fremder Strassen nur ein weiterer McDonald’s steht oder man der Heimat im Netz immer und überall verbunden bleibt?
Überhaupt: «Heimat». Was für ein Wort! Objektiv kommt es daher, sachlich – und kann doch nur subjektiv erfasst werden. Mit vielen Fragen im Gepäck sind wir einigen Schweizer Schriftstellern ins Ausland gefolgt – nach Tanger, Rom, Berlin, Los Angeles, Pjöngjang und Wels (Österreich).
Deshalb nun Ihnen: Gute Reise! Adieu! Und bis bald!
Die Texte unseres Schwerpunkts finden Sie unter den folgenden Links:
gehen & kommen
von Pablo Haller
Canettis Schatten
von Daniel Goetsch
Heimaten, die [Pl.]
Serena Jung trifft Christina Viragh
Der feine Herr Kracht
Michael Wiederstein trifft Christian Kracht
Die totale Herausforderung
von Oliver Lubrich
Schriftsteller mit Botschaft
von Matthieu Gillabert & Pauline Milani
Stadtschreiberblues
von Stefanie Sourlier
Saluti dall’America
Photographien von Flavia Leuenberger