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Brief aus dem Tessin (venti)

Auch der Lyriker Giorgio Orelli aus Bellinzona, dessen Todestag sich am 10. November zum sechsten Mal jährte, war besonders empfänglich für Herbststimmungen. Der ihm gewidmete Preis der Stadt Bellinzona wurde Anfang November zum zweiten Mal verliehen, und zwar an die Philologin und Literaturkritikerin Maria Antonietta Grignani «für ihre meisterhaften Studien auf dem Gebiet der italienischen Lyrik und Prosa». Von Grignani stammt unter anderem das aufschlussreiche Nachwort zu Orellis zweisprachigem Gedichtband «Rückspiel – Partita di ritorno» von 1998. Der Premio Giorgio Orelli soll abwechslungsweise an eine Lyrikerin oder einen Lyriker und an eine Kritikerin oder einen Kritiker gehen – bei der Premiere 2018 hatte der Dichter Giampiero Neri gewonnen. Orelli selbst war beides – und Lehrer, wie viele Tessiner Lyriker bis heute.

Um im Bereich Lyrik zu bleiben: «Tutto brucia e annuncia» heisst das bei Casagrande in der Reihe Versanti erschienene Erstlingswerk von Matteo Ferretti, der am Gymnasium von Lugano als Italienischlehrer arbeitet. Der Lyriker Fabio Pusterla schrieb darüber: «Ein komplexes, glühendes Buch, eines der besten Werke, die mir in den letzten Jahren untergekommen sind.»

Zum Abschluss einen Hinweis aus dem Bereich Prosa. Die Casa della Letteratura in Lugano setzt weiterhin auf den Austausch mit anderen Schweizer Regionen, und so hatte ich in den ersten Novembertagen das Vergnügen, dort eine Lesung mit den beiden Walliser Schriftstellerinnen Noëlle Revaz und Céline Zufferey zu moderieren. Auch ich entdecke gern frische Literatur aus allen Ecken des Landes!

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