Da trifft man sich wieder. Und was kommt als Erstes? Ich hab es noch nicht – gelesen, mein ich, gelesen. Gekauft natürlich schon. Nicht dass du denkst. Aber du verstehst. Es gibt so viel anderes. Und momentan ist da einfach ein Berg, so manches zu tun. Bis zur Erschöpfung. Wer könnte da noch lesen, abends […]
Wer als Schriftstellerin oder Schriftsteller erinnert werden will, ist auf eine intakte intellektuelle Trägerschicht angewiesen. Dass diese in der Schweiz seit Jahren kleiner wird, hat nicht nur Einfluss auf den literarischen Kanon, sondern auch auf die Identität des ganzen Landes.
Rainer Brambach in seiner Dachkammer in der St. Alban-Vorstadt, Basel, 28.6.1978, photographiert von Kurt Wyss.
Manchmal kamen für ein, zwei Stunden fremde Männer in die Schule. Es hiess, sie seien Schriftsteller und stammten aus der Region, einer nannte sich Earnie Hearting. Er hatte neben einer Vielzahl weiterer Indianerbücher eine Biografie Geronimos verfasst, die ich gern gelesen hatte, obwohl mich Indianerbücher sonst nicht interessierten. Ein anderer war Adolf Heizmann, der den […]
Als ich noch studierte und mir das Geld für neue Bücher fehlte, erklärte ich Antiquariate zu meinen Jagdgründen. Damals das Antiquariat Ribaux an der Bahnhofstrasse in St. Gallen. Und weil auch dort die schiere Menge mich zu erdrücken drohte, kaufte und las ich ausschliesslich Schweizer Literatur: Edwin Arnet, Kurt Guggenheim, Ruth Blum, Felix Moeschlin oder […]
In einem kurzen, aber dichten Vorwort zu Alberto Nessis neuem Gedichtband «Un sabato senza dolore» (Interlinea, 2016) schreibt Fabio Pusterla: «2016 ist für Alberto Nessi und seine Leser ein glückliches Jahr. Nachdem Nessi vor wenigen Monaten mit dem höchsten Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet worden ist, dem Grand Prix Literatur, findet er nun mit einer neuen Gedichtsammlung […]
Als einer, der «nichts mit seinen Händen anzufangen weiss», dafür umso mehr mit seinen Füssen, präsentiert sich der Genfer Claude Tabarini, der in «Rue des gares et autres lieux rêvés» (Héros-Limite) seine Heimatstadt und ihr Umland durchstreift. Der Band brachte dem Dichter und Jazzmusiker zwei der wichtigsten Preise der Romandie ein: den Prix Michel-Dentan und […]
Richard Russo: Diese gottverdammten Träume. Übersetzt von Monika Köpfer. Köln: Dumont, 2016. Der Lack war nie wirklich dran, ist aber nun definitiv ab: Das Städtchen Empire Falls im US-amerikanischen Maine hat schon bessere Zeiten gesehen, wenn auch nicht viel bessere. Miles Ruby führt hier (mehr oder weniger unfreiwillig) seinen Empire Grill, den fossil anmutenden Nukleus […]