Schreibend immer schön nett sein, mit Kritik nie konkret werden: das Leben als Künstler könnte so leicht sein. Doch Literatur, die aus Gleichgültigkeit oder Pflicht geschaffen wird, langweilt sich selbst zu Tode. Ein Intro zum Schwerpunkt «Zorn und Protest».
Wer spricht sie? Und wie? Fest steht: um eine Landessprache handelt es sich nicht. Warum die Stimmen von Empörung, Wut und Protest der helvetischen Enge nicht entkommen können.
Seine Bücher gelten als «politisch» – jetzt ist Jonas Lüscher einen Schritt weitergegangen: er ruft zu einer europaweiten Demonstration gegen Nationalismus und Populismus auf. Ein Gespräch über die Rolle des «kritischen Intellektuellen» jenseits der Schreibstube.
Als «Gewissen der Nation» haben Literaturschaffende abgedankt – doch in den Spott mischt sich gelegentlich Sehnsucht nach dem «Gegendiskurs». Kann da noch was kommen? Über einige Schwierigkeiten engagierter Literatur im spätmodernen Betrieb.
Du hast versprochen, den Teich noch zu reinigen! Und du hast versprochen, dass du noch die Badezimmerpläne fertigzeichnest! Und die Steinplatten auf dem Vorplatz richtest! …
Nur der Sachbearbeiter der Steuerbehörde, der jeden Tag Höchstleistungen vollbringt in Sachen Verständnis, Empathie und Kompetenz, der steckt seine Nase in meine Lebensplanung.
Marina Skalovas Text zur Geflüchtetenthematik und ihrer Sprache ist selbst eine Welle, ein Strom, eine Flut. Und hier erstmals in Teilen auf Deutsch zu lesen.
Wieso störe ich mich daran, wenn ein Mensch, der enorm gut fliegen kann, dies geniesst und nicht zögert, Tausende von Menschen auf sein Talent aufmerksam zu machen?
Seit Anbeginn der kulturellen Geschichtsschreibung durften Frauen nur dann öffentlich reden, wenn ihnen Gewalt angetan wurde oder wenn es um Kinder und Haushalt ging.
In Adolf Muschgs neuem Roman folgt der deutsche Schriftsteller Paul Neuhaus der Einladung eines befreundeten japanischen Paares in deren Heimat: Fukushima.
«Züri brännt», Platzspitzinferno und Nachkriegstrümmerlandschaft in einem Buch. In «Fünfers Schatten» wuchert dieses Konzept in seiner erzählerischen Umsetzung nach allen Seiten.
Allmen und Carlos, Martin Suters berühmt-berüchtigtes Ermittlerduo, ist in «Allmen und die Erotik» wieder auf Zürichs Strassen und Wasserwegen unterwegs.
Debütromane sind oft ein subjektiver state of mind, das Komprimat alles dessen, was der Autor oder die Autorin bislang an Weltbefunden angesammelt hat. Patrick Savolainens erster Roman weist diesen Ehrgeiz nicht auf.